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Wetterspruch des Tages
Der Konrad und die Kathrein (25. November), die knien sich in den Dreck hinein.

Das Wetterthema

herausgegeben vom Deutschen Wetterdienst am 26.11.2025

Wetter aktuell

Vom Kaltlufteinbruch bis zur Westdrift ? Wie sich das Wetter zu
Beginn der Weihnachtszeit in den letzten zehn Jahren präsentierte.



Eine derart winterliche Witterung mit strengem Frost bis -15 °C und
Schnee in den Mittelgebirgen Ende November ist nicht jedes Jahr zu
verzeichnen. Doch wie war die Witterung in den vergangenen zehn
Jahren zu Beginn der Adventszeit?



Schnee im Bergland, Glatteis und strenger Frost bis minus 15 °C ? ein
so kräftiger Kaltlufteinbruch Ende November ist nicht die Regel. Die
folgende Übersicht aus den vergangenen zehn Jahren zeigt, dass es
auch in der Vergangenheit schon Wetterkapriolen zu Beginn der
Adventszeit gegeben hat.
2015
Das damalige Zirkulationsmuster ähnelte der heutigen Wetterlage sehr.
Ein kräftiger Trog über Mitteleuropa führte arktische Kaltluft heran.
Selbst im Flachland gab es vielerorts mehrere Tage lang eine
geschlossene Schneedecke. Nachts gab es häufig Frost und Glätte. In
den Mittelgebirgen und am Alpenrand akkumulierte sich der Schnee bis
zu einer Höhe von etwa 20 cm, mit Spitzenwerten von 44 cm auf der
Hornsgrinde, 37 cm auf dem Brocken und 35 cm auf dem Arber. Ende
November ging diese dann in eine sehr milde, regenreiche und
stürmische Westwetterlage über, mit Dauerregen und Hochwasser in der
Mitte, sowie orkanartigen Böen im Norden. Am 7. Dezember stiegen die
Höchsttemperaturen am Oberrhein nochmals bis auf 17 °C.

2016
Die Wetterlage im Jahr 2026 verlief nicht ganz so turbulent: Im
Wesentlichen herrschte eine zeitweise höhenwarme Hochdrucklage vor,
in der es häufig zu Nebel und Hochnebel kam. Anfang Dezember brachte
ein Streifschuss arktischer Kaltluft am Rande eines Nordeuropatiefs
Schnee in den östlichen Mittelgebirgen, bevor sich die lang
anhaltende Hochdruckwetterlage fortsetzte.

2017
Ende November dominierte eine Nordwestlage, die immer wieder für
Schneefälle in den Mittelgebirgen sorgte. In tieferen Lagen war es
hingegen eher nasskalt. Erst Anfang Dezember blieb der Schnee auch in
tieferen Lagen liegen. In den Mittelgebirgen und in den Alpentälern
akkumulierte sich der Schnee bis zu einer Höhe von über 30 cm, mit
Spitzenwerten von 80 cm auf der Hornesgrinde und 78 cm auf dem
Brocken. Zumindest in den Mittelgebirgen war der Wintereinbruch
nachhaltig. Die Schneedecke wurde dort erst durch das
Weihnachtstauwetter merklich dezimiert.

2018
Auch im Ende November 2019 war die Zirkulation interessant: Ein
blockierendes Hoch lag über Skandinavien und dem Nordatlantik,
während Tiefdruckgebiete auf einer südlichen Zugbahn über West- und
Südmitteleuropa zogen. Diese sogenannte High-Over-Low-Lage ist
normalerweise ein häufiger Schneebringer im Hochwinter. Allerdings
kam diese Lage noch zu früh, sodass keine arktische Kaltluft
angezapft werden konnte und es nur im Südosten für ein paar Tage mit
Schnee reichte. Diese Lage war allerdings nicht sehr stabil und
kippte bald in eine milde Westlage. Beim Übergang kam es im Südosten
zu Glatteis. Erst Mitte Dezember kam es zu einem erneuten
Wintereinbruch.

2019
Es dominierte eine milde West- bis Südwestlage. Diese wurde Anfang
Dezember von einem kurzen und schwachen Kaltlufteinbruch
unterbrochen, der dem Südosten und den östlichen Mittelgebirgen
vorübergehend etwas Schnee brachte.

2020
Zunächst gab es ruhiges Hochdruckwetter. Anfang Dezember etablierte
sich ein blockierendes Russlandhoch, sodass ein Tief über Westeuropa
in den Golf von Genua abtropfte und für kräftigere Schneefälle im
Süden und in der Mitte sorgte. Diese Blockade blieb im Wesentlichen
in der gesamten ersten Dezemberhälfte bestehen.

2021
Ende November stellte sich eine wechselhafte Nordwestlage ein. Im
Einflussbereich subpolarer Meeresluft fiel vorwiegend in den
Mittelgebirgen immer wieder Schnee, unterbochen von kurzen
Tauwetterphasen . Zeitweise reichte es auch für Schnee im Flachland.
Erwähnenswert sind die kräftigen Schneefälle im Allgäu am 8.
Dezember, durch die sich dort eine Schneedecke von insgesamt 25 bis
60 cm bildete.

2022
Auch hier dominierte eine High-Over-Low-Lage mit einem kräftigen Hoch
über Fennoskandien und Russland. Deutschland befand sich an der
Südwestseite dieses Hochs. Ein Kaltlufttropfen wurde westwärts über
Deutschland gesteuert und sorgte in Mitteldeutschland für kräftige
Schneefälle. Damals fielen im Flachland verbreitet bis zu 20 cm
Schnee. Zwar taute der Schnee im Tiefland rasch wieder weg, dennoch
blieb es vergleichsweise kalt, mit zeitweiligen Schneefällen.
2023
Ende November stellte sich eine Nordlage ein, die insbesondere in den
Nordstaulagen der Mittelgebirge für viel Schnee sorgte. Anfang
Dezember lag, abgesehen von den Niederungen im Westen, in fast ganz
Deutschland Schnee. In der Nacht vom 1. auf den 2. Dezember traten in
Südbayern sogar Rekordschneefälle auf: In München fielen innerhalb
von 24 Stunden 44 cm. Der gesamte Süden Bayerns lag unter einer
dicken Schneedecke von teils über einem halben Meter. In den
Hochlagen des Bayerischen Waldes und im Allgäu akkumulierte sich die
Schneedecke lokal sogar auf über einem Meter. Allerdings blieb der
Schnee nur bis Mitte Dezember liegen. Dann sorgte eine Westwetterlage
für Tauwetter.

2024
Nach recht kräftigen Schneefällen im Süden vom 21. bis 22. November
mit bis zu 30 cm im Allgäu dominierte Ende November eine West- bis
Nordwestlage. Schnee fiel nur noch zeitweise im höheren Bergland und
in den Alpen. Im Tiefland blieb es mild bis sehr mild. Am 27.
November überquerten die Ausläufer eines schwachen Sturmtiefs
Deutschland, wodurch es im Nordwesten und in der Mitte teils schwere
Sturmböen gab. Ansonsten war die Wetterlage besonders im Süden auch
zeitweise von Hochdruckeinfluss geprägt.

2025
Wie geht es nach dem kalten Winterabschnitt in diesem Jahr weiter?
Der Trend ist eindeutig: Die aktuelle winterliche Wetterphase geht
vorerst zu Ende. Grund dafür ist die zunehmende Aktivität des
Atlantiks. In den kommenden Tagen ziehen wiederholt kräftige
Tiefdruckgebiete nordostwärts und lenken mildere Atlantikluft nach
Mitteleuropa. In solchen Fällen sprechen wir Meteorologen häufig
davon, dass der ?Atlantik erwacht?. Oft bleiben solche Wetterlagen
längere Zeit stabil. Es bleibt also wechselhaft mit nur sehr geringen
Chancen auf Schnee.


Dipl.-Met. Christian Herold

Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 26.11.2025

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