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Wetterspruch des Tages
Wie der 31. März, so der Herbst.

Das Wetterthema

herausgegeben vom Deutschen Wetterdienst am 31.03.2025

Wissenschaft kompakt

Wettercasts



Podcasts erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Auch im
Themenbereich "Wetter" wird das Angebot stetig erweitert.



Es ist Montag, der 31. März 2025 um 07:12 Uhr mitten in einer
beliebigen Metropolregion in Deutschland. Die S-Bahn ist dicht
gefüllt, der morgendliche Berufsverkehr läuft gerade zur Höchstform
auf. Zahlreiche Schüler wollen (oder müssen) rechtzeitig den Weg in
ihre Klasse finden; Eltern mal wieder mit ein paar Minuten Verspätung
die Kleinen in der Kita abliefern und anschließend zur Arbeit hetzen;
der ein oder andere Rentner hat einen wichtigen Termin und der
Schichtarbeiter freut sich nach anstrengender Nacht, wenn er endlich
im heimischen Bett angelangt ist. Was sie alle eint, wenn man den
Blick im Zug schweifen lässt: Das Smartphone als ständigen Begleiter
vor der Nase. Alle? Nicht ganz. Ein kleines Grüppchen hält es da noch
"klassisch": Liest ein Buch, macht entspannt die Augen zu und döst
oder hört Musik. Oder ist es gar keine Musik? Nein ist es ein
Interview, eine Debatte oder eine spannende Geschichte, deren
Fortsetzung man schon sehnsüchtig erwartet hat. Es handelt sich um
einen Podcast.

Nun wollen wir nicht gleich den Vergleich zu Asterix und Obelix
ziehen, denn so klein ist dieses Grüppchen in Wirklichkeit gar nicht,
als dass es in das berühmte Gallische Dorf passen würde. Laut den
neuesten Zahlen einer ARD/ZDF-Medienstudie aus 2024 nutzt immerhin
rund ein Drittel der Bevölkerung ab 14 Jahren regelmäßig das
Audioformat (seltener auch Videoformat). Das Wort Podcast setzt sich
aus den Wörtern "pod" (playable on demand = jederzeit auf Abruf
abspielbar) und "broadcast" (Rundfunk-)Sendung zusammen. Einige
Quellen bringen auch den ipod, Apples kompaktem MP3-Player, als
Namensgeber ins Spiel. Dessen "pod" bezog sich eher auf die auf die
weißen EVA-Pods des Raumschiffs Discovery One aus dem
Science-Fiction-Klassiker "2001: Odyssee im Weltraum" und den Satz
"Open the pod bay doors, Hal!" (Öffne die Türen des Kapseldecks,
Hal), an die Entwickler Vinnie Chieco bei dessen Anblick zuerst
denken musste.

Die Nutzerzahlen der abrufbaren Hörbeiträge sind vor allem um das
Jahr 2020 herum förmlich explodiert. Zum Vergleich: 2006 nutzen
gerade einmal 4% der Leute regelmäßig Podcasts, heutzutage wie
erwähnt rund ein Drittel also circa 33% der Deutschen ab 14 Jahren
und damit rund 23 Millionen Menschen. In jüngster Vergangenheit haben
sich die Zahlen auf diesem Niveau konsolidiert. Schaut man sich die
unterschiedlichen Altersgruppen einmal genauer an, dann nutzen vor
allem jüngere Menschen das vielfältige Medienangebot. Von den
14-29-Jährigen hören 40% und damit 2 von 5 mindestens wöchentlich
Podcasts. Bei den höheren Altersgruppen reduziert sich der Anteil
sukzessive, bei den über 70-Jährigen sind es aktuell knapp 5%. Beim
Geschlecht lässt sich dabei keine Präferenz ausmachen, Männer wie
Frauen sind als regelmäßige Nutzer in etwa gleichverteilt. Konsumiert
wird vorrangig via Smartphone über Plattformen wie Spotify, Audible,
Google und Apple Podcasts, die Audiotheken des öffentlich-rechtlichen
Rundfunks und vielen weiteren. Aber auch der Laptop, Smartspeaker
oder das Tablet sind willkommene Alternativen.

Doch was ist das Geheimnis der Podcasts? Was macht sie so attraktiv?
Größter Pluspunkt ist wohl die Themenvielfalt bei gleichzeitig
maximaler zeitlicher Flexibilität. Aus den Bereichen Politik,
Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst und Kultur, Gesundheit, Freizeit und
Garten, Sport, Hörspiele für Kinder/Jugendliche und vielen weiteren
Themen lässt sich für jeden etwas finden. Diese Form der
Informationsweitergabe wird meist sehr konzentriert wahrgenommen, da
die "visuelle Ablenkung" fehlt und die Fantasie angeregt wird. Auch
ohne Grafiken lassen sich durch Bildbeschreibungen und Anekdoten
beispielsweise komplexe Themen verständlich transportieren. Für die
jüngere Generation steht Unterhaltung und Comedy als Inhalt im
Vordergrund. Ab 30 Jahren aufwärts gewinnen zunehmend Infosendungen
und Wissensvermittlungen an Gewicht. Man steht überraschend doch im
Stau und weiß nicht, wann und wie es weitergeht? Mit einem Podcast
lässt sich die Wartezeit gut überbrücken. Auch im öffentlichen
Nahverkehr, beim Spazierengehen sowie beim Sport ist die Nutzung sehr
beliebt.

Auch im Bereich der Meteorologie wächst das Angebot stetig. So gibt
es nicht nur den Klassiker: Wetter und Klima - was ist das
eigentlich?" der Reihe "Was Ist Was", sondern beispielsweise auch
"Wetter, Wissen, Was" von wetter.com, "Die Wetterpropheten - Wie
Meteorologen Sonne und Regen vorhersagen" von radioWissen oder der
"Extrem Wetter Podcast" mit Frank Böttcher. Auch die Deutsche
Meteorologische Gesellschaft (DMG) bietet neuerdings eine
Podcastreihe mit dem Namen "Windstärke 12" an. Darunter eine der 4
Episoden: "Über Wetter und Klima reden: Klimakommunikation" mit
ARD-Meteorologe Karsten Schwanke. Na, neugierig geworden? Probieren
sie es doch einfach mal aus, die meisten Podcasts gibt es kostenlos.


Dipl.-Met. Robert Hausen

Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 31.03.2025

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